Bridge modification: FREE ADJUSTABLE BRIDGE SADDLE in place of fix bridgesaddle
"Umbau eines Standard-Gitarren-Steges auf FABS
Die Intonation der Gitarre stellt ein grundsätzliches Problem dar. Sechs Saiten unterschiedlicher Stärke und aus verschiedenen Materialien gefertigt, sollen auf einer festen Mensur gleich saubere Ergebnisse bringen. Dies ist physikalisch unmöglich.
Abhilfe kann hier das System „FABS“ schaffen – das „free adjustable bridge system“. Hierbei wird das starre System der Stegeinlage (Stegschub) durch ein justierbares System von einzelnen Saitenreitern (Stegböckchen) ersetzt. Für die Oktave lässt sich so eine genaue Position des Auflagepunktes festlegen. Mithilfe eines Stimmgerätes wird die exakte Tonhöhe festgelegt, danach die Oktave gegriffen und/oder als Flageolett-Ton angeschlagen. Bei nicht hundertprozentiger Übereinstimmung kann der Steg soweit verschoben werden wie notwendig. Doch FABS kann noch mehr. Unter Zug und Beanspruchung verändert sich im Leufe der Zeit das Saitenmaterial, die Saite „leiert aus“. Mit dem FABS kann man dieser Entwicklung entgegenwirken und die Oktavreinheit neu justieren wenn es nötig ist. Besonders wichtig: Die Saiten müssen dafür nicht gelockert werden. In meinem Fall kommen drei verschiebbare Stegböckchen zum Einsatz, jeweils eines für zwei Saiten. Man hätte auch sechs Böckchen – für jede Saite eines – fertigen können, jedoch müssten sie bei jedem Saitenwechsel neu gesetzt werden, was lästig ist und die Verlustgefahr erhöht.
Da ich durch meinen tontechnischen Beruf in Bezug auf die Intonation sehr kritisch bin, habe ich Michael Sander mit dem Umbau meiner Gitarre beauftragt. Die Ausführung ist ihm vorbildlich gelungen, die Funktion ist einwandfrei. Die richtige Wahl des Holzes war keine leichte Aufgabe, da sie bei falscher Auswahl optisch sofort erkennbar ist. Die notwendige Rampe des Steges hat einen perfekten Winkel, die Stegböckchen aus Knochen sind perfekt gearbeitet und poliert. Selbst bei genauem Hinsehen ist die Modifikation am Stegholz kaum zu erkennen. Das klangliche Ergebnis hingegen ist wie erwartet deutlich zu hören."
O. Loos, Bad Dürkheim